Berufliche Entscheidung – Diese einfache Methode hilft

Berufliche Entscheidung – Diese einfache Methode hilft


Schliessen Sie für einen Augenblick die Augen, atmen Sie bewusst tief ein und aus und fragen Sie sich dann:

Welche Entscheidung steht bei mir in meiner beruflichen Laufbahn jetzt/ demnächst/seit Jahren an?

Sie haben eine Frage für sich gestellt? Gut! — Wenn es Ihnen wie anderen Menschen geht, beginnt praktisch mit Aufkommen der Entscheidungsfrage das Abwägen im Kopf: Was spricht für A? Was für B? Steht eine Entscheidung schon länger an, übernimmt vielleicht sogar der innere Kritiker das Zepter: „Jetzt hast du immer noch nicht entschieden?! Und vielleicht tritt er noch hinterher: „So wird das nie was. Kein Wunder bleibst du stecken!“.

Es lohnt sich, ein Repertoire geeigneter Methoden aufzubauen, um Entscheide in für Sie stimmiger Art zu fällen. Die Wirkung ist befreiend: Sie agieren, nehmen sich als selbstbestimmt wahr, und handeln mit Verstand und Gefühl im Einklang.

Hier folgt ein 6-Punkte-Plan für kluge und sichere Entscheidungen.

Vorbereiten — Nehmen Sie Papier und Stift und zeichnen dieses Bild ab.

Affektbilanz Maja Storch

Diese Striche heissen „Affektbilanz“ und gehen auf Maja Storch zurück.

Die Skala „+“ steht für positive Gefühle, die Sie zu dieser Entscheidungsoption haben (von 0 bis 100). Die Skala „—“ steht für negative Gefühle, die Sie zu dieser Entscheidungsoption haben.

 

 

 

2. Gefühle sprechen lassen  Betiteln Sie Ihre Entscheidungsoptionen. Dann schauen Sie bitte zuerst nur auf eine der beiden Entscheidungsoptionen. Setzen Sie ganz spontan auf der Minusskala irgendwo einen Querstrich für das negative Gefühl zu dieser Option. Innert 200 Millisekunden bekommen Sie beim Gedanken daran ein Bauchgefühl. Machen Sie dasselbe darauf ebenso spontan für das positive Gefühl, das Sie für diese Entscheidungsoption haben. — Im Anschluss wiederholen Sie dieses Vorgehen für die Option B.

 

3. Beschreiben — Fassen Sie neutral zusammen, was Sie sehen. Es geht hier noch nicht um Interpretation, sondern rein um die Analyse der Ausgangslage. Was fällt Ihnen auf? Wie stark sind die positiven Affekte ausgeprägt? Wo liegen die negativen Gefühle? Wie weit sind + und – auseinander? Sind die Gefühle gemischt? Oder gibt es eine klare Handlungstendenz in eine Richtung?

 

4. Ursachen verschriftlichen — Überlegen Sie sich als entscheidender Schritt zu jedem Gefühl, woher es kommt. Schreiben Sie Ihre Antworten schriftlich nieder.

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5. Handlungstendenz schaffen — Wir können nur entscheiden, wenn wir von unseren Affekten her eine klare Präferenz haben. Das ist dann der Fall, wenn ein Gefühl (positiv oder negativ) das andere klar überwiegt. Nehmen Sie sich die Gründe vor, die Ihnen zu Ihrem Gefühl eingefallen sind, und fragen sich:

  • Können Sie die Gründe für Ihr negatives Gefühl allenfalls ausräumen, oder reduzieren?
  • Gibt es irgendeine Möglichkeit, dass das, was Sie als negativen Grund identifiziert haben, besser wird?
  • Was könnte Ihr negatives Gefühl reduzieren?
  • Welche Möglichkeit gibt es allenfalls, um das positive Gefühl weiter zu verstärken?

 

 

6. Entscheiden — Zeichnen Sie Ihre neue Affektbilanz durch die vorgestellten Massnahmen ein. Im Idealfall gelingt es schon im Planungszustand, eine Handlungstendenz herzustellen – und zu entscheiden. Wenn Sie den Punkt 5 sorgfältig erarbeiten, halten Sie auf jeden Fall den Schlüssel zu Ihrer Entscheidung in Händen: Sie wissen, was Sie tun können, um Ihre Klarheit in der Entscheidungssituation zu steigern.
Aus Angst, das Falsche zu tun, tun Viele gar nichts. Und genau das ist das Falsche.

In der Laufbahnberatung setzen sich Klienten vereinzelt unter Druck, jetzt endlich sehr rasch entscheiden zu müssen. Dabei kommt ihr Gefühl teilweise nicht mit, weil die mit Unsicherheit und Ungewissheit verbundene Angst vor der Zukunft negativ wirkt. Eine Handlungstendenz wird erschwert, weil die negativen Gefühle „im Weg stehen“.

Die Methode nutzt Rückmeldeschleifen zwischen Verstand und Gefühl. Die Verschriftlichung hilft dabei, das Gefühlswirrwarr aufs Papier zu bringen, darüber zu sprechen – und Strategien zu planen. Konsequent in einer Laufbahnberatung angewendet, stellt man sich mit dieser Methode seinen negativen Gefühlen und Ängsten fast automatisch. Entscheide sind klar: Warum habe ich mich so entschieden? Was sind meine Gründe? Was ist mein Plan? Worauf kann ich bauen, damit es mir gut geht?

+++ Die Methode der Affektbilanz basiert auf den Arbeiten der aussergewöhnlichen Maja Storch. Interessierte finden einen Einstieg beispielsweise in ihrem Buch: „Machen Sie doch, was Sie wollen“.

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